"Irgendwie klappt es schon" oder eine Woche Ägypten pur

Mittwoch, 26. August 2015

Liebe Freunde,

Die letzte Woche könnte man chaotisch nennen. Wo es einen Plan gab, hat er oft nicht funktioniert. Doch das für mich Bemerkenswerte ist: durch die ägyptische Freundlichkeit und Spontaneität klappt trotzdem immer alles irgendwie, wenn auch manchmal verzögert.


Dass schlechte bis fehlende Organisation sowie daraus resultierende Verzweiflung in Ägypten nichts Neues sind, beweist diese Statue, die wir im Nationalmuseum in Alexandria gefunden haben


Der Plan war, donnerstags nach einem zweitägigen Aufenthalt auf einem Behindertenfreizeitcamp in Alexandria zu meinem Projekt nach Armant zu fahren. Weil die Zugtickets nicht rechtzeitig gekauft wurden, wurde die Planung einige Tage lang ständig geändert. Bei der um zwei Stunde verspäteten Abfahrt am Dienstag wussten wir immer noch nicht, wie wir nach Luxor kommen sollten. Nach einer achtstündigen Fahrt in einem spartanischen Minibus, in dem der Busfahrer sich und alle anderen mit donnernder Musik wach hielt, stand ein Strandbesuch auf dem Programm. Dass der Army Club für Ausländer nicht zugänglich ist, fiel den Verantwortlichen ein paar Meter vor der Anlage auf. Niedergeschlagen fuhren Ida und ich zurück zur Unterkunft. Doch wie immer hier, kam sogleich die Rettung: Spontan besuchten uns Freunde, die wir beim JRJ-Jugendcamp zwei Wochen zuvor kennengelernt hatten. So besuchten wir zuerst die beeindruckende neue Bibliothek von Alexandria:

der imposante Nachfolger der berühmten antiken Bibliothek von Alexandria

Anschließend schlenderten wir ein wenig an der Corniche entlang, bis wir zur Kirche St. Katharina aufbrachen. Dort treffen sich jeden Abend die Jugendlichen zum lustigen Beisammensein. Auf dem Weg dorthin bewunderten Ida und ich einen Flügel in einem Hotelfoyer. Andrea, unser ägyptischer Freund, überredete darauf den Hotelier, uns ein paar Töne spielen zu lassen.



Am Donnerstag darauf war eigentlich unsere Abfahrt geplant. Doch, wie wir es uns schon ausgemalt hatten, wurde kein Ticket mehr nach Luxor gefunden. So nahmen wir am Programm der Behinderten teil und trafen uns mit unseren Freunden.

auf dem Programm stand Spaß in der Unterkunft...

... sowie am öffentlichen Strand

auch mit unseren Freunden waren wir am Meer

... und im römischen Theater


Auch das Problem mit der Fahrt nach Luxor ließ sich schließlich ganz einfach lösen. Eher zufällig erzählten uns Freunde vom JRJ in St. Katharina am Donnerstagabend von ihrer Reise nach Armant am Samstagnachmittag. Sie würden dort eine sogennante Mission mit MEJ (Movement Eucharistique Jeunes) durchführen. Als sie von vier übrigen Zugtickets berichteten, packten wir unsere Koffer für Samstag.

der Bahnhof Alexandria hinter dem Sicherheitscheck


Die Tage seit der Ankunft in Armant haben wir größtenteils mit der MEJ-Gruppe verbracht. Die sogenannte Mission ist ein Freizeitprogramm für Kinder in Armant und einem Dorf in der Nähe.

die Franziskanerkirche in einem Dorf bei Luxor

der Franziskanergarten


Auch das "Key-of-Life"-Projekt, in dem ich in dem Jahr wahrscheinlich größtenteils arbeiten werde, habe ich kurz kennengelernt. Gerade ist das Projekt in einer Umstrukturierungsphase. Viele Projekte werden geändert oder abgeschafft. Weiterhin besteht jedenfalls der Kindergarten, die Krabbelgruppe, die Freizeitaktivitäten für die Jugendlichen und die Tagesklinik. Wo ich arbeiten werde, werde ich nach der Umstrukturierung erfahren.

Blick von der Jesuitenkommunität auf den Nil


Nach der Besichtigung von Luxor am Donnerstag werden wir zusammen mit der MEJ-Gruppe zurück nach Alexandria fahren, wo Ida und ich eine Woche lang an Exerzitien teilnehmen werden. Wann und wie Ida nach EL Minya und ich nach Armant zurückkommen, sehen wir dann ;-)


Euer Flo


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