Die Key-of-Life-Association Armant

Samstag, 24. Oktober 2015

Liebe Freunde,

seit zweieinhalb Wochen bin ich nun an meinem Arbeits- und Wohnort für das Jahr - der Key-of-Life-Association Armant. Von dieser NGO der Jesuiten werden vier Zentren in kleinen Dörfern betrieben. In zwei davon, Armant El Heit und El Maris, gibt es es eine Nachmittagsbetreuung für Schüler. Denn im armen südlichen Ägypten bringen die Lehrer, für die diese Arbeit oft nur ein Nebenjob ist, den Kindern zu wenig bei, um die alles entscheidenden Klausuren in der 12. Klasse bestehen zu können. Deshalb besucht fast jeder von den etwa 50 Prozent Kindern, die hier regelmäßig zur Schule gehen können, Nachhilfestunden. Für 8- bis 12-Jährige, deren Eltern diesen Extraunterricht nicht finanzieren können, gibt es die Nachmittagsbetreuung der Jesuiten. Hier soll nicht nur Schulwissen gepaukt werden, sondern die Kinder stehen als Personen im Vordergrund. Deshalb gibt es neben Lerneinheiten in Arabisch, Mathematik und Englisch auch Spiele.

In den Zentren Armant El Heit und El Maris gibt es außerdem noch eine ambulante Klinik. Die täglich wechselnden Ärzte dort arbeiten für einen Bruchteil des normalen Lohns. So wird auf dem Land die medizinische Grundversorgung bezüglich der Augen, Haut, Zähne und des HNO-Bereichs sichergestellt.

Von Armant El Heit aus werden auch noch verschiedene andere kleine Projekte organisiert, unter anderem die Vergabe von Mikrokrediten und Kleidungsspenden.


Das Zentrum Armant El Heit. Die Türe führt zur Tagesklinik

Der Innenhof ist gleichzeitig Park- und Fußballplatz

Die beiden anderen Zentren liegen in Armant El Waborat. Bei El Arbabtaschr handelt es sich um ein Zentrum für geistig behinderte Kinder. Hier werden den Kindern beispielsweise Farben, Zahlen und einfache Wörter beigebracht. Die Eltern sind immer dabei, sodass sie den Umgang mit ihren Kindern lernen. Denn Behinderte werden in Ägypten als „Strafe Gottes“ oft versteckt und vernachlässigt.

Das Zentrum Armant El Waborat ist das größte der Jesuiten hier. In dem sechsstöckigen Haus war bis vor drei Monaten ein Waisenhaus untergebracht. Ab diesem Jahr sollen - im Gegensatz zu früher - nicht nur Jungen aus christlichen Familien, sondern Kinder aller Konfessionen an Nachmittagsaktivitäten teilnehmen können. Weil das neue Programm erst in den nächsten Tagen startet, lebe ich hier allein mit einem jungen Paar aus der Association mit zwei kleinen Kindern und Father Adel, dem einzigen Jesuiten in Armant.
Gegenüber des großen Hauses steht noch der Kindergarten der Association.

Wie mein Programm genau aussehen wird, wird sich zeigen, wenn die neue Aktivität in Armant El Waborat angelaufen ist.


Euer Flo










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